Möglichkeiten des Kieferknochenaufbaus vor Implantationen.
Der Wiederaufbau des Kieferknochens in Vorbereitung auf ein Zahnimplantat ist entscheidend für den langfristigen Erhalt des Implantats. Für den Aufbau des Kieferkamms setzen wir grundsätzlich auf zwei etablierte Techniken: den Knochenblock und die Schalentechnik.
Wir verwenden bei unseren Eingriffen ausschließlich körpereigenes Material. Damit können wir auf organisches oder tierisches Knochenersatzmaterial vollständig verzichten. Das eigene Knochengewebe baut sich dort, wo es am Kiefer angelagert wird, wieder zu 100 % in vitalen Knochen um und hat im Vergleich zu Fremdmaterialien ein geringeres Risiko von Abstoßungen oder Infektionen.
Im Ober- und Unterkiefer kann an verschiedenen Regionen problemlos genügend Knochen gewonnen werden, um ihn an einer anderen Stelle vor einer Zahnimplantation zu transplantieren. Geeignete Entnahmestellen sind dabei hauptsächlich der Kieferwinkel aber auch das Kinn und die Jochbeinregion. Nur in seltenen Fällen muss Knochen von einer anderen Region des Körpers - meist dem Beckenkamm - entnommen werden. Dieser Eingriff muss immer in Vollnarkose durchgeführt werden.
Für den Aufbau des Kieferkamms setzen wir grundsätzlich auf zwei etablierte Techniken:
Knochenblock
Hierbei wird entsprechend der Defektgröße ein Knochenblock entnommen und an den Kiefer exakt angepasst. Anschließend wird der Knochenblock mit kleinsten Titanschrauben befestigt. Nach einer Einheilphase von drei Monaten ist der transplantierte Knochen in den Kieferkamm eingewachsen und das Implantat kann eingesetzt werden.
Schalentechnik
Bei der Schalentechnik wird eine dünne Knochenschale verwendet und im Kiefer an der betroffenen Stelle mit Titanschrauben fixiert. Diese Schale wird ebenfalls aus dem Kiefer des Patienten entnommen und je nach Defektform und Defektgröße individuell angepasst. An der Defektstelle im Kiefer dient die dünne Knochenschale als äußere Kontur für den Knochenaufbau. Unter der Knochenschale befindet sich ein Hohlraum, der dann mit Spänen aus Eigenknochen des Patienten locker aufgefüllt wird. Eine schonende Methode für die Entnahme der Knochenspäne stellt dafür das Abtragen mit einem kleinen Knochenhobel (Safescraper) dar.
Beide Formen des Knochenaufbaus werden meist mit Bindegewebsmembranen zum besseren Schutz während der Einheilung abgedeckt. Unterstützend kann zusätzlich eine wachstumsfaktorreiche Fibrinschicht aus zentrifugiertem Eigenblut aufgebracht werden (PRF/PRP).