Kiefergelenk & CMD

Diagnostik und Therapie von Kiefergelenkschmerzen und Verspannung der Kaumuskulatur

Bei Kiefergelenkbeschwerden werden Aufbissschienen eingesetzt, um die Beschwerden zu lindern und die Zahnhartsubstanz zu schonen. Häufig liegt die Schmerzursache aber auch in einer verspannten Kaumuskulatur. Botox kann bei richtiger Injektion in die Kaumuskulatur therapieresistente Beschwerden bei nächtlichem Zähneknirschen und Pressen bis zu 6 Monate deutlich lindern.

Jeder dritte Erwachsene in Deutschland knirscht mit den Zähnen. Die craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist der Überbegriff für eine Fehlregulation des Kiefergelenks sowie der daran beteiligten Muskeln und Knochen. Die Krankheit CMD kommt in Deutschland sehr häufig vor. Tatsächlich sind sogar rund acht Prozent der Bevölkerung betroffen, wenngleich nur drei Prozent aufgrund akuter oder chronischer Beschwerden eine Behandlung benötigen. Eine craniomandibuläre Dysfunktion ist dabei nicht nur physisch, sondern auch psychisch sehr belastend, da die Schmerzen häufig in die Zähne, aber auch in das Gesicht, den Kopf und Nacken, die Schultern, den Rücken oder die Wirbelsäule ausstrahlen können.

Nach sorgfältiger klinischer Untersuchung und ggf. weiterführender diagnostischer Maßnahmen lässt sich durch eine geeignete Schienentherapie oft eine erhebliche Reduzierung der Beschwerden erreichen. Die Diagnostik und Einleitung einer Schienen- und ggf. Physiotherapie übernimmt Ihr Hauszahnarzt für Sie. Manchmal sind die Beschwerden aber hartnäckig und diese Maßnahmen reichen nicht aus.

Wenn Sie auf diese Basistherapie nicht ansprechen, ist es ratsam, eine weiterführende Diagnostik bei einem Facharzt in Anspruch zu nehmen. Wir können durch moderne 3D-Röntgenverfahren (DVT) eine detaillierte statische und funktionelle Analyse des Gelenks vornehmen und die Ursache für Ihre persistierenden Beschwerden einordnen. Hieraus ergibt sich bereits ein Hinweis, ob eine operative Maßnahme indiziert ist. Dies ist allerdings nur sehr selten der Fall.

Schmerztherapie bei akuten und chronischen Kiefergelenkbeschwerden

Dr. Dr. Mascha hat eine curriculäre Fortbildung der DGMKG im Bereich der speziellen Schmerztherapie im Kiefer-Gesichtsbereich absolviert. Er verfügt über viel Erfahrung in der Diagnostik und Differentialdiagnostik von chronischen Schmerzen in dieser Region. Wir beraten Sie hierzu gerne ausführlich und bieten Ihnen auch die Möglichkeit einer unabhängigen Zweitmeinung in unserer Praxis.

Botox zur Entspannung der Kaumuskulatur

Die Aufbissschiene bietet zwar einen gewissen Schutz für die Zähne, reduziert aber nicht die nächtliche Anspannung der Kaumuskulatur, sodass morgendliche Verspannungen oder Kopfschmerzen weiter vorhanden sind. An dieser Stelle kann eine Injektion mit Botulinumtoxin in den Kaumuskel Abhilfe schaffen. Dies reduziert die Muskelaktivität des stark verdickten Kaumuskels ohne dabei die normalen Funktionen des Kauens oder Sprechens negativ zu beeinflussen.

Häufig gestellte Fragen.

Wann ist bei Zähneknirschen und Verspannung der Kaumuskulatur eine Therapie mit Botox angezeigt?

Wenn nach Diagnosestellung und Anfertigung einer adjustierten Relaxierungsschiene (Knirscherschiene nachts) die Beschwerden bestehen bleiben, wird in der Regel Physiotherapie verschrieben. Gibt es hier Hinweise, dass Ihre Probleme hauptsächlich eine muskuläre Komponente aufweisen, dann sollten Sie über die Injektion von Botox in den Wangenkaumuskel nachdenken. Wir empfehlen die Therapie allerdings frühestens drei Monate nach begonnener Schienen- und Physiotherapie.

Wie läuft die Behandlung der Kaumuskulatur mit Botox ab?

Nach dem Auftragen von oberflächlichem Betäubungsgel und der anschließenden Desinfektion der Haut wird das Medikament von außen im Bereich des Kieferwinkels an spezifischen Punkten mit exakter Dosierung direkt in den Kaumuskel eingebracht. Der Eingriff ist nicht schmerzhaft und innerhalb von 15 bis 20 Minuten durchgeführt. Mit einer sichtbaren äußerlichen Beeinträchtigung oder gar Ausfallzeiten ist nicht zu rechnen.

Gibt es Risiken oder Kontraindikationen? Kann man danach noch fest kauen?

Die Risiken beschränken sich auf eine vorübergehende Rötung und unter Umständen kleine blaue Flecken im Bereich der Einstichstellen über dem Kieferwinkel. Die Behandlung wird stets von außen (also nicht durch die Mundhöhle) durchgeführt.

Eine subjektiv wahrnehmbare Einschränkung der Kaukraft ist nicht zu erwarten.

Wie länge hält der Effekt von Botox in der Kaumuskulatur an?

Der positive Effekt tritt meist bereits fünf bis sieben Tage nach der Injektion ein und ist nach etwa zwei Wochen voll ausgeprägt. In der Regel kann dann mit einer Wirkdauer von sechs Monaten gerechnet werden.

Werden die Kosten von den Versicherungen übernommen?

Die privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten der Behandlung in den allermeisten Fällen. Gerne können wir Ihnen hierzu auch ein entsprechendes Attest ausstellen.

Die Behandlung ist derzeit leider nicht Teil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherungen. Wir empfehlen Ihnen aber immer, mit Ihrer Versicherung Kontakt aufzunehmen und eine Kostenübernahme individuell zu erfragen.